Was für eine Aufregung! Catarina hatte eine Einladung der Herrschaften erhalten und einer der niederen Wachen übernahm ihre Aufsicht über Didyme auf der Insel, weshalb sie sich auf den Weg machen konnte um dem glamourösesten Anlass der gesamten übernatürlichen Welt beizuwohnen, etwas was nicht immer statt fand, dem Weihnachtsball ihres Clans. Seitdem sie sich auf der dunklen Seite befand hatte sie noch nie so etwas gesehen, selbst ihre eigene Hochzeit als Mensch war nicht so überschwänglich gefeiert worden. Daher war es ihr auch ein besonderes Bedürfnis sich besonders herauszuputzen. Die dunkelhaarige Italienerin, welche mütterlicherseits auch spanische Vorfahren hatte, ließ sich von einem der Diener ein paar Roben aus den älteren Beständen bringen. Sie wählte eines aus dem siebzehnten Jahrhundert, ein eisblaues, fast weiß-silbernes Winterkleid aus purer Seide, bestickt mit Perlen und Diamanten, natürlich durfte auch der dazu passende Schmuck nicht fehlen. Schon seit ihrer Wandlung und somit dem Zugriff auf eine jährliche Apanage aus den ständig wachsenden Schatztruhen der Volturi hatte aus ihr eine sehr putz und tandsüchtige Dame gemacht. Sie liebte schöne Kleider aus den bereits vergangenen Jahrhunderten, Schmuck und hochwertiges Make-Up. Jedoch war sie trotz dieser Gefallsucht keineswegs einfältig oder geistig zurückgeblieben, so wie so viele Königinnen der alten Zeiten.
Nachdem sie passend ausstaffiert war, schlüpfte sie in das elegante Schuhwerk und einem Mantel. Im völligen Gegensatz zu den dunklen Roben der Meister und den grauschattierten der anderen Wachen, trug sie einen aus dunkelblauem Brokat oder wenn ihre Garderobe es verlangte einen aus dunkelrotem. Denn so oft sah man sie sowieso nicht in Volterra, nur nach einer schriftlichen Erlaubnis durfte sie die Insel, wo man des ersten König`s Schwester versteckt hielt, verlassen. Sie schützte die Unruhestifterin, welche in ihren Augen einen furchtbaren Frevel begangen hatte, denn sie war als unterwürfige Angehörige des italienischen Zirkels stolz darauf ein Mitglied eben jenes zu sein und nicht einfach weglaufen zu wollen. Gerade steckte sie bei diesem Gedanken eine letzte Haarnadel fest und schon ging die Reise mit der Yacht zurück auf das Festland. Die eiskalte Seeluft brauchte sie zwar nicht mehr aber dennoch genoss sie diese in ihren toten Lungenflügeln sowie im Gesicht. Ihre Kapuze hatte sie fest über das Haar gezogen und sie stand am Bug des kleineren Schiffes, der königlichen Privatflotte. °Wie schön doch dieser Abend ist° dachte sie noch als sie nur eine Stunde später wieder festen Boden unter ihren Füßen hatte.
°Dann wollen wir mal° mit einem kleinen Anlauf wechselte sie in den verstärkten Geschwindigkeitsmodus und nach einer weiteren viertel Stunde befand sie sich schon in der Nähe des Palastes, welchen sie so sehr vermisst hatte. Sie richtete sich noch einmal Haar sowie Aufmachung her bevor sie über einen Hintereingang den Schlossgarten betrat. °Wie wunderschön° die Ausstatter hatten absolut jedes Detail dieses architektonischen Meisterwerks zur Geltung gebracht und Catarina war erstaunt was man aus einer meist sehr minimalistischen Umgebung herausholen konnte. Beinahe verlor sie sich wieder in Gedanken bis sie die Präsenz eines anderen Unsterblichen wahrnahm und sie hatte absolut Jeden erwartet aber nicht ihn. Instinktiv neigte sie ihr Haupt und sprach ihn mit ihrer ganz eigenen Grußformel an. "Mein König,...es ist mir eine Ehre euch wieder zu erblicken." denn diesmal war die Erlaubnis nicht von Aro direkt gekommen sondern von @Caius Volturi höchstpersönlich.