Ob der schwere Gong des Schicksals wohl zu hören war, als ein kleiner schwarzhaariger Junge um 1300 v. Chr. in Griechenland geboren wurde? Sicherlich ahnten seine Eltern nicht, das aus ihrem Spross einmal einer der größten Vampirherrscher aller Zeiten sein würde. Der noch kleine Stern war allerdings nicht allein. Seine Schwester Didyme wurde einige Jahre nach ihm geboren. Eine Geburt bei welcher seine Mutter - Gott habe sie selig - dran glauben musste. Aro machte seine Schwester für deren Tode nicht verantwortlich, wohl aber seinen Vater. Hatten die Ärzte von einer weiteren Schwangerschaft nicht dringlichst abgeraten? Hatte sein Vater darauf gehört? Nein. Das hatte er nicht. Und das obwohl dieser jeden Abend zum Bordell der Stadt in Griechenland ging.
Der Schwarzhaarige wuchs zu einem staatlichen Jungspund heran und hatte eine glänzende Zukunft vor sich. Irgendwann würde er die Landschaften und den Titel seines Vaters erben und seine Schwester vorteilhaft vermählen. Das alles hätte er haben können, aber er wollte mehr. Schon immer hatte ein sehr großer Ehrgeiz in ihm gelodert. Ein Ehrgeiz der sich immer mehr herauskristallisierte, je älter er wurde. So verlangte er auch von seinem Vater an Hofe gehen und dort dienen zu dürfen. Aro wollte Ruhm, Glanz und Gloria ernten. Er wollte an die Spitze seiner Wünsche gelangen, obgleich er den Thron Griechenlands wohl niemals haben würde.
Drei Tage später begann er die beschwerliche Reise. Eine Reise von welcher er niemals wieder nach Hause zurückkehren sollte. In seiner ersten Nacht nächtigte er auf dem Ast einer mächtigen Buche, als er von dem Hufgetrappel seines Pferdes geweckt wurde. Doch kaum war er wach, konnte er nur noch den Staub des Tieres sehen. Etwas hatte dieses wohl aufgeschreckt und Aro wusste nicht was es war. Keine drei Sekunden später ereilte ihn ein heftiger Schmerz im Hals und am Handgelenk und er fiel von seinem Ast. Was danach geschah, weiß er nicht mehr wirklich. Wie im Delirium zog die Welt an ihm vorbei, während sein Körper von wahren Schmerzen geschüttelt wurde.
Nach weiteren drei Tagen und Nächten konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen und blickte in die schönsten Augen die er je gesehen hatte. Es waren die Augen einer zierlichen blonden Frau. Eines Engels. Diese Frau offenbarte ihm sein wahres Wesen und lehrte ihm alles, was er wissen musste über sich selbst und diese neue Welt. Lilia, so hieß seine Schöpferin, hatte ihn als Weggefährten verwandelt. Sie hatte es satt gehabt alleine zu sein und Aro war alles was sie wollte. Wortgewandt. Kultiviert. Ehrgeizig. Charmant. Und doch musste sie sich eingestehen, das seine Begabung für Intrigen und sein zu großer Ehrgeiz gefährlich werden konnte. Lilia musste ihn töten. Natürlich hatte der männliche Vampir diesen Gedanken schon aufgrund seiner Gabe bemerkt und geschockt wusste er zunächst nicht was er tun sollte. Ob das wohl der Leichtsinn der Jugend war? Aber er ließ sie tatsächlich gehen und suchte das Weite. Er konnte Lilia einfach nicht töten, etwas in ihm hemmte ihn. War es, weil die beiden so vertraut miteinander gewesen waren? Oder weil er sie immer als Engel gesehen hatte?
Klüger geworden und auch abgehärter suchte er Didyme auf und verwandelte diese im Hoffen das diese ein herausragendes Talent haben würde. Denn nun war ein Wunsch in ihm erwacht. Er wollte eine Streitmacht. Ein Imperium. Jeder sollte seinen Namen kennen und vor diesem erzittern. Niemals mehr sollte es einer wagen ihn töten zu wollen. Ja, seine Schwester war in diesem Mittel wohl mehr ein Zweck als eine Schwester aber zumindest rettete er sie vor einem Leben voller Geburten und Strapazen. Aro wurde enttäuscht, denn Didymes Talent, andere Menschen glücklich zu machen, war nicht das, was er sich vorstellte. Mit ihr an der Seite schloss er sich auch Marcus und Caius an. Den beiden unterbreitete er seinen Plan und beschloss mit diesen beiden das Vorhaben umzusetzen. Wäre da doch nicht ein Schatten aufgetaucht! Marcus verliebte sich in seine Schwester und sie wurde seine Gefährtin. Von Lilia wusste er, das ein Vampir nur einmal seinen Seelengefährten fand und das wollte Aro tunlichst vermeiden. Wenngleich er sich eingestehen musste, das ihm das Beiwohnen einer Frau sehr fehlte. So suchte er sich zeitgleich wie sein blonder Bruder eine sittsame junge Frau die keiner vermissen würde und welche schweigsam genug war um ihm nicht in die Pläne rein zu pfuschen. Nach sorgfältiger Suche und gründlichem Abwägen entschied er sich für die junge Sulpicia und machte sie zu seiner Gemahlin. Sie schien perfekt für seine Pläne zu sein. Liebenswürdig. Freundlich. Genügsam.
In der Zwischenzeit hatte Aro auch Chelsea gefunden und seinen Clan vergrößert. Dabei achtete er genau darauf nur starke Gaben und Talente aufzunehmen und zu wandeln. Jedoch wurden Marcus und Didyme schließlich unzufrieden. Um zu verhindern, dass sie die Volturi verließen, Jedoch wurden Marcus und Didyme schließlich unzufrieden. Um zu verhindern, dass sie die Volturi verließen, verbannte Aro seine Schwester auf eine geheime Insel und bewahrte Stillschweigen über deren Verbleib. Den anderen gaukelte er vor, das diese von einem Eindringling getötet worden war. Auch befahl Aro Chelsea ihr Talent zu benutzen, um sicherzustellen, dass Marcus den Volturi treu bleiben würde. Zu wertvoll war seine Gabe für ihn. Bis heute hat Marcus nie die Wahrheit über den Status seiner Gefährtin erfahren. Zumindest nicht den wahren. Wie von Lilia angekündigt wurde Marcus allerdings depressiv. Diese Erfahrung machte Aro und Caius jedoch klar, wie verletzlich sie sein konnten, wenn ihre Frauen das gleiche Schicksal ereilten und sie sie gut geschützt hatten. So sperrten sie diese in das Schloss ein. Wenngleich Aro sich manchmal fragt, ob er tatsächlich so wie Marcus dahängen würde, da es zwischen seiner Gemahlin und ihm keine Liebe auf den ersten Blick gewesen war. Sondern mehr ein Suchen und Aussuchen. Dennoch möchte er das keinesfalls ausprobieren. Schon weil er sie nun liebt und ihre Anwesenheit genießt.
Etwa 500 n. Chr. übernahmen die Volturi die Kontrolle über die Vampirwelt des rumänischen Zirkels. Aro übernahm nun gänzlich gemeinsam mit Marcus und Caius die Führung der Volturi in der Vampirwelt, wobei Aro für Außenstehende als ihr wahrer Anführer gilt. Die Volturi sorgt unter der Anweisung der drei alten Anführer, für die Einhaltung der Vampirgesetze und die Geheimhaltung ihrer Art. Jeder, der sich nicht an diese Gesetze hält, wird von ihnen gejagt und vernichtet. Dafür trägt vor allem Caius Sorge. Sein Hang für Gesetze ist außerordentlich.
Sein wohl größter Geniestreich war die Entdeckung von Alec und Jane. Beides noch Kinder. Beides zerbrechliche Wesen und doch wiesen sie so starke Gaben auf, das er sie einfach haben musste in seiner Sammlung. Sie sollten sein werden. Sein allein. Zwar war es sein Plan gewesen, bis zur Volljährigkeit der beiden zu warten, wurde dabei aber sabotiert, als die Dorfbewohner die beiden hinrichten ließen. Unnötig zu erwähnen, was für einen Preis man zu zahlen hatte, wenn man Aro in die Pläne einkreuzte. Trotzdem schaffte er die Rettung Wandlung der beiden mithilfe von seinem Clan. Seit dem Eintreten der beiden waren die Volturi unbesiegbar. Etwas das vor allem wegen Alec war. Sei es nun in Rumänien, die unsterblichen Kinder, die Neugeborenenkriege oder gar anderes. Sie waren eine unschlagbare Streitkraft.
Carlisle Cullen lebte einige Jahre bei den Volturis, da er von ihrem kultivierten Zusammenleben fasziniert war. In dieser Zeit freundete er sich mit dem Oberhaupt der Volturi an. Aro war alarmiert, von Carlisles vegetarischer Ernährung, er war sich sicher, dass es ihn über die Zeit schwächen würde. So versuchte er, Carlisle von menschlichem Blut zu überzeugen, doch Carlisle versuchte Aro im Gegenzug von seiner Essensgewohnheit zu begeistern. Er akzeptierte seine Gewohnheiten und den Entschluss, die Volturi zu verlassen, um nach weitern Vampiren seiner Art zu suchen.
Einige Jahre später erschien Carlisles Sohn Edward bei den Volturi zusammen mit seiner menschlichen Freundin Isabella Swan. Aro war sofort an ihr interessiert da keine der Gabe seine Wirkung bei ihr zeigte. Er vereinbarte mit Edward die Verwandlung von Bella und sah gespannt am Geschehen zu.
Zur Hochzeit dieser beiden verschenkte er eine kleine Kiste mit einer wertvollen Überraschung als Inhalt. Nach der Geburt von Renesmee machte Aro sich zusammen mit all seinen Wachen und Brüdern auf zu den Cullens da der Verdacht bestand das sie erneuten Regelbruch begangen hatten. Dies war jedoch nicht so. Renesmee war eines der interessantesten Wesen der Welt und er beschloss ihre Entwicklung weiter interessiert zu beobachten. Allerdings hielt eine neue Nachricht Einzug in Volterra. Kinder des Mondes schienen überlebt zu haben und sich zu formieren. Etwas das er nun auch abwägen und beobachten muss. Kann es doch eine ungeahnte Bedrohung werden.

Sein rettender Engel

"Drei Tage später begann er die beschwerliche Reise. Eine Reise von welcher er niemals wieder nach Hause zurückkehren sollte. In seiner ersten Nacht nächtigte er auf dem Ast einer mächtigen Buche, als er von dem Hufgetrappel seines Pferdes geweckt wurde. Doch kaum war er wach, konnte er nur noch den Staub des Tieres sehen. Etwas hatte dieses wohl aufgeschreckt und Aro wusste nicht was es war. Keine drei Sekunden später ereilte ihn ein heftiger Schmerz im Hals und am Handgelenk und er fiel von seinem Ast. Was danach geschah, weiß er nicht mehr wirklich. Wie im Delirium zog die Welt an ihm vorbei, während sein Körper von wahren Schmerzen geschüttelt wurde.
Nach weiteren drei Tagen und Nächten konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen und blickte in die schönsten Augen die er je gesehen hatte. Es waren die Augen einer zierlichen blonden Frau. Eines Engels. Diese Frau offenbarte ihm sein wahres Wesen und lehrte ihm alles, was er wissen musste über sich selbst und diese neue Welt. Lilia, so hieß seine Schöpferin, hatte ihn als Weggefährten verwandelt. Sie hatte es satt gehabt alleine zu sein und Aro war alles was sie wollte. Wortgewandt. Kultiviert. Ehrgeizig. Charmant. Und doch musste sie sich eingestehen, das seine Begabung für Intrigen und sein zu großer Ehrgeiz gefährlich werden konnte. Lilia musste ihn töten. Natürlich hatte der männliche Vampir diesen Gedanken schon aufgrund seiner Gabe bemerkt und geschockt wusste er zunächst nicht was er tun sollte. Ob das wohl der Leichtsinn der Jugend war? Aber er ließ sie tatsächlich gehen und suchte das Weite. Er konnte Lilia einfach nicht töten, etwas in ihm hemmte ihn. War es, weil die beiden so vertraut miteinander gewesen waren? Oder weil er sie immer als Engel gesehen hatte?"

"Von Lilia wusste er, das ein Vampir nur einmal seinen Seelengefährten fand und das wollte Aro tunlichst vermeiden."

Noch immer ist diese Faszination nicht abgebrochen und wenn gleich Aro sich ein erneutes Aufeinandertreffen nicht wünscht, so muss er doch oft an seinen Engel denken. Oft fragt er sich auch, warum er dich nicht töten konnte. Ob du deinen letzten Platz in Volterra finden wirst? Oder doch woanders? Wie glücklich bist du über die Entwicklung deiner Schöpfung?